Reich der Spiele

Camel Up

Familienspiel Camel Up - Foto Reich der Spiele

Willkommen bei dem verrücktesten Kamelrennen der Welt. Das familienfreundliche Brettspiel Camel Up von Spieleautor Steffen Bogen (eggertspiele/Pegasus Spiele) thematisiert das Rennen von fünf Kamelen (je eins in Weiß, Blau, Gelb, Grün und Orangerot). Die Spieler beobachten die Szenerie und versuchen durch Wetten und Aktionen am Spielende das meiste Geld zu haben.

Für schnelle Leser: das Besondere an Camel Up

Camel Up ist ein Spiel, das mit Kindern so spannend ist wie mit Erwachsenen, zu zweit wunderbar funktioniert und zu acht zu einem riesigen Spielspaß wird. Dass dieses Rennspiel dabei nie langweilt, ist der Verdienst eines relativ großen Glücksanteils, zwischen dessen Einwirkungen aber immer wieder taktische Möglichkeiten bestehen. Ein famoser Spielspaß für die ganze Familie mit stimmungsvollem Material.

So wird das Brettspiel Camel Up gespielt: die Bewegung

Camel Up ist ein Rennspiel, das die Kamele einmal um das Spielbrett jagt. Allerdings ist der Weg weit, sodass es unterwegs Etappenwertungen gibt, sobald sich jedes Kamel einmal bewegt hat. Das ist durchaus lustig anzuschauen, denn wenn einer der Würfel stimmungsvoll aus einer wundervoll designten Pyramide fällt, rennt das Kamel los. Kommt es auf ein Feld, auf dem bereits (mindestens) ein Kamel steht, springt es auf dieses auf. In dem Moment ist es das erste dieses Stapels und kann sich außerdem von den unter ihm liegenden Kamelen tragen lassen. Denn jedes Kamel nimmt alle Kamele mit, die auf ihm sitzen. So bilden sich im Rennverlauf Stapel, werden wieder getrennt und bringen scheinbar chancenlose Kamele wieder dicht an die Führenden heran.

Kein Rennspiel ohne Wetten – die Aktionen der Spieler

Bei Camel Up haben die Spieler vier Möglichkeiten:

  • Zum einen können sie die Würfelpyramide schütteln und ein Kamel(stapel)  vorwärts ziehen. Dafür gibt es am Ende jeder Etappe ein Ägyptisches Pfund (oder ein Geld).
  • Oder sie wetten auf das tolle Kamel (den späteren Sieger) oder das olle Kamel (den späteren Letzten). Beide Wetten sind erst im Laufe des Spiels interessant, es sei denn, ein Spieler möchte zocken. In der Reihenfolge der geheim gewetteten Kamele gibt es am Spielende reichlich ÄP (das Geld) zu gewinnen, aber der Tipp muss eben auch stimmen. Die jeweils erste richtige Wette bringt 8, die nächste 5, dann 3, 2, 1 und -1 (!) Geld. Die Wette ist wegen der großen Ausschüttung ein wichtiger Bestandteil des Rennspiels, aber auch ein Risiko.
  • Als Drittes können die Spieler ein Wüstenplättchen auf die Rennstrecke platzieren. Kommt dort ein Kamel drauf, erhält der Spieler ein Pfund (Geld) und je nach gewählter Seite (Wüste/Oase) muss das Kamel (samt Stapel) ein Feld vor oder zurück. Das bringt (nur) einen Hauch von Taktik ins Spiel, der aber erfrischend ist.
  • Schließlich können die Spieler auf das Etappenende wetten. Dazu nehmen sie sich ein Kamelplättchen der gewünschten Farbe. Hier ist der Andrang meistens groß, denn beim richtigen Plättchen (pro Farbe drei) gibt es für den richtig gewetteten Sieger 5 (oder 3 bzw. 2) Pfund zu verdienen. Wird das Kamel zweiter der Etappe, noch ein Pfund. Alle anderen Platzierungen kosten jedoch einen Punkt!

Camel Up – das Rennspiel hat ein kleines „Problem“

Aus diesen wenigen und dennoch abzuwägenden Regeln ergibt sich ein spannendes Kamelrennen und ein Spielverlauf voller Zocken, Anfeuern und Mitfiebern. Allerdings gibt es ein Problem, das nicht verschwiegen werden darf. Die Etappen sind sehr kurz, sodass es bei größerer Spielerzahl passieren kann, dass ein Spieler in einigen Etappen nicht an die Reihe kommt. Denn es gibt fünf Würfel und bis zu acht Spieler. Da die ersten fünf Spieler alle würfeln könnten, bleibt für die bis zu drei weiteren keine Aktion übrig, bevor es zur Etappenwertung kommt. Das macht die Großrunden in Einzelfällen zu einem etwas unbefriedigenden Vergnügen, wenn die Charaktere damit nicht klarkommen. Glücklicherweise gibt es aber garantiert mehrere Etappen und der Startspielerstein wechselt jede Runde, sodass die schicksalhafte Nicht-Aktion potenziell jeden einmal treffen kann.

Wie gut ist Camel Up als Brettspiel?

Camel Up macht richtig Spaß. Es ist ein spannendes Rennspiel, bei dem sich die Positionierung der Kamele immer mal wieder ändern kann (Ausnahmen bestätigen die Regel). Das macht das Wetten zu einer richtigen Zockerei, auch wenn nach ein, zwei Etappenzügen das Wetten auf den Etappensieg zu einer kalkulierbar(er)en Rechenaufgabe wird. Das wirklich rundum gelungene Material und die sehr gut geglückte Umsetzung der Pyramide als Würfelbecher, die nur einen Würfel herauslässt, machen den haptischen Charakter des Spiels aus.

Familien werden mit diesem Brettspiel ihre wahre Freude haben. Die relativ kurze Spielanleitung ist leicht verständlich, die Beispiele erklären die Situationen sehr gut. Unzulänglichkeiten im Spieldesign sind erfreulicherweise keine vorhanden. Na klar, es ist ein glücksbetontes Spiel, aber genau das macht ein Rennspiel aus, bei dem das Wetten ein zentraler Aspekt für das Spielziel ist.

Für wen eignet sich das Brettspiel Camel Up

Familien, Großgruppen und sogar Paare werden mit dem Gesellschaftsspiel viel Spaß haben. Wenn sie sich auf das Glück einlassen, das mitunter zum Chaos werden kann. Kurz: Camel Up ist ein Spiel für jedermann!

Ein Wort noch zur Altersangabe: Erwachsene gehen an das Spiel sicher anders heran, als dies ein Achtjähriger kann. Das richtige Plättchen zu nehmen, wenn ein bestimmtes Kamel vor dem Etappensieg ist, ist eine Logikaufgabe, die nicht alle jüngeren Mitspieler ohne Weiteres beherrschen. Wenn den mitspielenden Kindern aber immer wieder vor Augen geführt (sprich: erklärt) wird, welche Möglichkeiten sich ihnen bieten und welche Auswirkungen diese haben, halten sie nicht nur munter mit, sondern kommen gegen Ende der ersten Partie richtig auf Touren und ziehen so machen erfahrenen Spieler ab. Auch deshalb ist Camel Up ein ganz hervorragendes Brettspiel für eine breite Spielerschicht.

Infos zu Camel Up

  • Titel: Camel Up
  • Verlag: eggertspiele, Pegasus Spiele
  • Autor: Steffen Bogen
  • Spieleranzahl (von bis): 2-8
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 20-30
  • Jahrgang: 2014

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1 Kommentar

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Axel Bungart 23. September 2014 at 12:18

Wir haben es jetzt auch schon einige Male gespielt. Nach der ersten Partie, die alle noch zum Gähnen fanden, merkten wir, dass besonders die Wüstenplättchen den Ausgang einer Etappe beinflussen. Werden sie nicht eingesetzt, bleibt alles überwiegend berechenbar und das Spiel verläuft stereotyp. Aber mit nur einem Wüstenplättchen an der richtigen Stelle bleibt das Rennen meist offen bis zum letzten Würfel.

In unserer letzten Partie türmten sich plötzlich wieder alle fünf (!) Kamele auf dem vorletzten Feld vor dem Ziel. Und das, obwohl zwei schon wie die sicheren Letzten aussahen. Der Ausgang der Partie ist dann zwar Kaffeesatzleserei – na und? Lustig war’s auf jeden Fall.

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